Mission-Entwicklung-Frieden – Sankt Elisabeth und Frauenfrieden
Der MEF-Kreis der beiden Ortsgemeinden St. Elisabeth und Frauenfrieden setzt sich mit Projekten auseinander, um unserer weltweiten Verantwortung als Christen gerecht zu werden. Zu den Hauptaufgaben gehört die Unterstützung und Durchführung verschiedenster Projekte und Aktionen, die dem (Welt-)Frieden und der Gerechtigkeit dienen. Konkret unterstützen wir – neben vielen kleinen durchgeführten Aktionen – ein Großprojekt in Südamerika. Dabei spielt zum einen die moralische, zum andern aber auch die finanzielle Unterstützung eine Rolle. Des Weiteren ist natürlich ein intensiver Austausch sowohl mit dem Projektpartner als auch mit den Gemeinden und Unterstützern wichtig.
Momentan unterstützen wir das Projekt Pitantorilla in Bolivien. Dieses Projekt besteht schon seit über 15 Jahren und wurde von Pater Luis, welcher seinerzeit auch als Pfarrer in Frauenfrieden aktiv war, aufgebaut und seitdem sehr erfolgreich vorangebracht. Bei allem Engagement sind wir natürlich auf IHRE Hilfe angewiesen! Wenn wir also Ihr Interesse geweckt haben, schauen Sie sich das Projekt genauer an. Wir würden uns freuen!
Außerdem bemühen wir uns um „fairen Handel“ und verkaufen zu gegebenen Anlässen fair gehandelten Kaffee, Tee, Honig und andere Waren aus Ländern, die in der Weltwirtschaft benachteiligt sind.
Unser Team besteht aus Personen unterschiedlichen Alters. Wir treffen uns einmal im Monat, um über das Projekt zu berichten, uns auszutauschen und unsere Aktionen zu planen.
In Veranstaltungen und Gottesdiensten berichten wir den Gemeindemitgliedern und Interessierten von der Arbeit und den Fortschritten des Projekts.
MEF News / Herbst 2024
Liebe Gemeindemitglieder,
noch immer erinnern wir uns sehr gerne an die gelungene Peña boliviana, die wir zusammen mit der bolivianischen Tanzgruppe Puerta del Sol organisiert haben. An diesem Abend konnten wir alle feststellen, wie der Bund zwischen unseren Gemeinden und den bolivianischen Menschen und ihrer wunderbaren Kultur gewachsen ist. Es war ein sehr schöner Abend der Freude, der Solidarität und der Geschwisterlichkeit!
Heute möchten wir Euch einige Nachrichten unserer Partner aus Bolivien mitteilen:
Neben der instabilen politischen Lage Boliviens, lassen sich neuerdings zusätzlich auch dort die Folgen des Klimawandels immer deutlicher spüren. Bolivien erlebt derzeit verheerende Brände. Diese Brände werden in vielen Fällen den sogenannten „Chaqueos“ zugeschrieben, einem üblicherweise kontrollierten Abbrennen, um Land für die Bepflanzung oder Beweidung nutzen zu können. Wissenschaftler sagen, dass die meisten Brände zwar von Menschen verursacht werden, die jüngsten heißen und trockenen Bedingungen aufgrund des Klimawandels jedoch dazu beitragen, dass sie sich deutlich schneller ausbreiten. Sucre hat noch nie eine so hohe Umwelt- und Luftverschmutzung in der Stadt gespürt wie jetzt. Es ist, als würde man in einer Wolke laufen, die aber aus Rauch besteht. Die Gesundheit der Menschen ist daher deutlich gefährdet.
Unser Partnerprojekt Pitantorilla hält sich trotz all dieser großen und schwierigen Herausforderungen stabil über Wasser – das ist eine großartige Leistung! Auch wenn das Originalkonzept, der jugendlichen Landbevölkerung eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen, sich immer wieder neu an die Realität anpassen musste. Trotz aller Bemühungen konnte und kann das Projekt die ständige Abwanderung von Jugendlichen in die Städte nicht vollständig verhindern. Während der Pandemie wurden alle Schuleinrichtungen geschlossen. Danach hat allein die Schule im Dorf Pitantorilla wieder den Schulbetrieb aufgenommen. Dank der Zusammenarbeit der Trinitarier mit der Schule können Kinder und Jugendliche der Region ihre Schulausbildung fortsetzen und abschließen. Unabhängig vom Alter können nun die Schülerinnen und Schüler, die weit weg leben, im Internat wohnen.
Die humanistischen und christlichen Ziele der Trinitarier umfassen jetzt auch, dass als kleine Gegenleistung mit den Familien vereinbart ist, dass diese mehr Verantwortung in der Erziehung ihrer Kinder übernehmen, in dem sie bei manchen Aktivitäten des Internats helfen und teilnehmen. So zum Beispiel bei gemeinsamen Arbeiten auf dem Gelände oder auch in der Landwirtschaft. Das funktioniert überraschend gut.
In diesem Schuljahr wohnen 26 Mädchen und Jungen in Alter von 12 bis 18 in Pitantorilla. Vormittags gehen sie in die Dorfschule und nachmittags sind sie im Internat, wo sie verpflegt werden und ergänzende Angebote von Workshops über verschiedene Themen wie u. a. Gewaltprävention, Menschenhandel, Drogen, Familie und Sexualerziehung erhalten. Auch wird ein EDV-Unterricht angeboten. Schülerinnen und Schüler, die mindestens 15 Jahre alt sind, können ihre Ausbildung in der Schreinerei machen. Der Anbau von Gemüse und Hülsenfrüchten wird mit allen Jugendlichen fortgesetzt. Jede und jeder ist für seine eigene Parzelle verantwortlich. Diese Praxiserfahrungen werden darüber hinaus durch weitere Kurse zu landwirtschaftlichen Themen ergänzt.
Wir als Bockenheimer Gruppe „Mission-Entwicklung-Frieden“ (MEF) wollen mit unserem Sozialprojekt Pitantorilla in Bolivien die Partnerschaft nach so vielen Jahren, ja Jahrzehnten der Kooperation weiterhin aktiv gestalten und zählen dabei natürlich weiter auf Euch!
Auch wenn wir unsere Aufmerksamkeit aktuell auf die schrecklichen Krisen- und Kriegsnachrichten fokussieren, wollen und dürfen wir die Menschen in Bolivien nicht vergessen. Unsere Hilfe in Bolivien hat zwar bislang keine großen Wunder geschafft, weil wir die Umstände in einem anderen, fernen Land nicht fundamental ändern können. Wir haben aber zusammen mit Eurer Hilfe erreicht, dass jedes Jahr einige Kinder ein Umfeld erhalten, indem sie die Schule besuchen, eine warme Mahlzeit bekommen, in einem Bett schlafen können und ihre Familien zusammengehalten werden. Kurz: eine bessere Zukunft erhalten. Damit wird deutlich, dass wir zusammen mit Euch viele kleine Wunder für diese Kinder und Jugendlichen möglich machen.
Für die bisherige und auch Eure künftige Unterstützung vielen herzlichen Dank!
Beste Wünsche und nochmals ¡muchísimas gracias!
Euer MEF Bockenheim
MEF News / März 2023
Liebe Gemeindemitglieder
wie bekannt ist, starb am 26.11.2022 unser ehemaliger Pfarrer Padre Luis Redondo. Er hat unser Sozialprojekt Pitantorilla in Bolivien ins Leben gerufen hat und welches unser MEF dank Eurer Hilfe von Beginn an unterstützt.
Alle Sozialprojekte auf der Welt – nicht nur in Bolivien – wackelten in Zeiten der Pandemie. Nach Regierungsanordnung musste auch Pitantorilla ihre Türen schließen und ihre Aktivitäten lahmlegen. Anstatt den normalen Betrieb weiterzuführen, verteilten die Trinitarier an die armen Landfamilien mit all ihren Kräften Lebensmittel und Medikamente. Nochmals herzlichen Dank für Eure großzügigen Spenden. Dann erkrankte auch Padre Luis an Corona; deshalb kehrte er Mitte 2021 in seine spanische Heimat zurück. Corona hat leider seiner schon beschädigten Lunge den Rest gegeben. Den Verlust eines solchen Vorbilds, wie in jeder Richtung Padre Luis es war, bedauern wir alle sehr. Aber seine Inspiration und seine Ausdauer Hindernisse zu überwinden, überlebte ihn. Die Nachfolger kämpfen weiter! Und wir unterstützen sie weiter nach Kräften!
Der ursprüngliche Gründungsgedanke wurde 2022 neuen Realitäten angepasst. Das neue Sozialmodell umfasst die ganzen Familien der Bauern. Es geht nicht mehr nur darum, den Jugendlichen eine gute Ausbildung anzubieten, sondern mit dem ganzen Umfeld der jungen Menschen zu agieren. Wir sind fest überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit der lokalen Behörde, der örtlichen Schule, mit den Eltern und Geschwistern der einzige Weg ist, damit die jungen Menschen nicht in die Städte emigrieren.
Das Schuljahr hat angefangen. 25 Schüler und Schülerinnen werden schon im Internat betreut und eine Anmeldung ist noch möglich. Die Voraussetzungen sind jetzt so, dass am 6. März die Schreinerei in Pitantorilla nach längerer Zeit wieder ihre Türen öffnen konnte. Wir finden das richtig gut!
Corona hat vielen Menschen das Leben genommen, andere verloren ihr Auskommen als Straßenhändler. Der Klimawandel verursacht häufiger als früher größere Schäden. Die politische Lage in Bolivien ist sehr angespannt.
Mehr als je zuvor ist das Projekt Pitantorilla auf uns angewiesen und wir vom MEF hoffen weiter auf Eure Unterstützung. Vielen Dank!
Eure MEF-Gruppe Bockenheim