ACAT-Gebet: Christen für eine Welt ohne Folter

"Denkt an die Gefangenen,
als ob ihr selbst mit ihnen
im Gefängnis wärt.
Denkt an die Misshandelten
als müsstet ihr ebenso leiden
wie sie."
(Hebräer 13,3)

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acat e.V. Deutschland

 

So beginnt einmal im Monat das Menschenrechtsgebet von ACAT in Christkönig Frankfurt Praunheim direkt nach dem Sonntagsgottesdienst, um12:15 Uhr. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Pfarrblatt von Sankt Marien.

ACAT ist eine ökumenische Menschenrechtsorganisation, in der sich Christen gemeinsam gegen Folter und Todesstrafe engagieren und sich schwerpunktmäßig gemäß ihrer Satzung für Menschen einsetzen, die Opfer geworden oder bedroht sind von:

  • Folter oder grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe. Dazu zählen auch unmenschliche Haftbedingungen (Misshandlungen einschließlich Vergewaltigung, fehlende Hygiene und medizinische Versorgung, Isolationshaft, unverhältnismäßig lange Untersuchungshaft) sowie Gewalt durch Mitgefangene
  • Todesstrafe, außergerichtliche Hinrichtungen sowie Morddrohungen
  • Verschwindenlassen
  • willkürliche Haft
  • staatlich verübte oder geduldete Übergriffe und Gewaltandrohungen

Der Grundgedanke von ACAT ist, zu verkünden, dass Folter und die Botschaft des Evangeliums unvereinbar sind. Das Besondere von ACAT ist Gebet und Engagement.

An mehreren Orten in Deutschland gibt es Gruppen, die sich regelmäßig zum Menschenrechtsgebet zusammenfinden. Auch ein digitales Format gib es. Sie können sich über www.acat-deutschland.de dazu anmelden.
Das Menschenrechtsgebet ist offen für alle. Sie sind gerne dazu eingeladen an unserem Gebet in Christkönig teilzunehmen.

ACAT – Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter e.V. – Action des Chrétiens pour l'Abolition de la Torture
Gegründet wurde ACAT 1974 als ökumenische Organisation in Frankreich. Die Gründung war die Antwort auf einen Appell von Amnesty International, die Kirchen sollten sich stärker für den Schutz der Menschenrechte einsetzen.
Danach kamen weitere Länder, die ACAT-Gruppen gründeten, dazu, in Deutschland 1984. 1987 schlossen sich in ca. 30 Ländern in Europa, Afrika, Asien und Amerika bestehende ACAT-Organisationen zu der internationalen Dachorganisation FIACAT (Föderation Internationale der ACAT) mit Sitz in Paris zusammen. FIACAT besitzt als Nichtregierungsorganisation Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und arbeitet mit Kirchen verschiedener Konfessionen auf kontinentaler und internationaler Ebene zusammen und organisiert gemeinsame Kampagnen und Projekte.

"Christen sind von Kindheit an mit dem Bericht der Passion Christi vertraut. Der Gedanke an Jesus, der entkleidet, geschlagen und verspottet wurde bis in seine Todesqual am Kreuz, sollte einen Christen immer unverzüglich protestieren lassen gegen ähnliche Behandlung an einem Menschenbruder oder an einer Menschenschwester." Papst Johannes Paul II, 15.06.1982

Arbeitsformen von ACAT:

1. Das Menschenrechtsgebet: Dafür versendet ACAT im Rahmen der Monatssendung das Gebetsblatt für das persönliche und gemeinschaftliche Gebet mit aktuellen Fürbitten für Menschen, die Gewalt erfahren. Die Texte werden von einer Gruppe ehrenamtlicher Mitglieder erarbeitet.

2. Dringlichkeitsaktion für aus dem Gebetstext ausgewählte betroffene Einzelpersonen oder Gruppen, zu denen einmal im Monat durch die Mitglieder Briefe an die betroffenen Länderregierungen und diplomatische Vertretungen in Deutschland geschickt werden können. Informationen zu den einzelnen Situationen und Brieftext-Entwürfen werden zuvor mit der Monatsendung verschickt.

3. Dazu gehören auch ACAT-Vorstandsinterventionen: Es werden wöchentlich Briefe an Länder verschickt, die nach Informationen des ACAT die Menschenrechte nicht beachten.

4. Einmal jährlich findet eine ACAT-Jahrestagung zu aktuellen Themen im Wechsel in verschiedenen kirchlichen Akademien statt. 2024 findet diese Tagung zum 40jährigen Bestehen von ACAT- Deutschland vom 11.-13.Oktober 2024 in der Katholischen Akademie Schwerte zum Thema "Demokratie und Menschenrechte verteidigen - aus christlichem Geist" statt. (weitere Infos unter www.acat-deutschland.de/aktuell)

5. Teilnahme zusammen mit Amnesty International an Katholiken- und Kirchentagen, um auf die Situation betroffener Gefangener und Misshandelter hinzuweisen.

6. Netzwerkarbeit: Zusammenarbeit mit FIACAT und mit Organisationen gleicher Zielsetzung, wie insbesondere OMCT, FIDH, Amnesty International, World Coalition Against the Death Penalty, Forum Menschenrechte, Gulf Centre for Human Rights (GCHR), Front Line Defenders, Viet Tan.

7. Menschenrechtsbildung: Hintergrundinformation bereitstellen, Sachstandsberichte, Gestaltung von Tagungen, Friedensgebete, einzeln ACAT Mitglieder gehen in Schulen und Gefängnisse usw.

 

"Aus unserer Betroffenheit über die Existenz der Folter, dieser stärksten Verneinung der Menschenwürde, ergab sich auch die Frage nach dem Folterer, diesem Menschen, für den zu beten wir uns manchmal schwertun. Für uns Christen ist der tiefste Grund für die Achtung des Menschen, dass er Gottes Ebenbild ist.
Die Würde des Menschen ist nicht in das Belieben von Menschen gestellt - sie kommt ihm von Gott zu, und ist daher unter allen Umständen zu achten. Träger dieser Würde ist jeder Mensch- auch derjenige, der schuldig geworden ist. Die Entwürdigung des Menschen ist beim Opfer ersichtlich. Aber sie ist beim Folterer genauso wirklich. Die Folter entwürdigt den, der sie ausübt, noch mehr wie den, der sie erleidet."
(Magdalena Marx, Gründungsvorsitzende von ACAT Deutschland)

Text ist angelehnt an Broschüre "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ACAT März 2022