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Die jetzige soziale und wirtschaftliche Lage in Bolivien hat zur Folge, dass das Projekt für die Zukunft anderst aufgestellt werden muss. Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die bisherige Durchführung. In Kürze aktualisieren wir diese Homepage für Sie an die neue Realität.

Das Landhaus Pitantorilla ist ein Internat auf dem Land in der Nähe von Sucre, der Hauptstadt Boliviens. Dabei ist der Begriff „Internat“ nicht zu verwechseln mit einer teuren Privatschule. Es handelt sich um ein Erziehungszentrum für Kinder und Jugendliche, die auf dem Land leben.
Viele der auf dem Land lebenden bolivianischen Familien sind arm. Um das Nötigste zu Hause zu haben, muss jeder bei der Arbeit auf dem Feld oder bei der Hausarbeit mit anpacken. Dabei bleibt kaum Zeit noch Geld für die Schule oder eine andere Ausbildung.

Das ist der Punkt, an dem das Projekt ansetzt.

Begründet wurde das Internat Pitantorilla von Pater Luis Redondo (der auch aus seiner Zeit als Pfarrer in Frauenfrieden bekannt ist). Die Jugendlichen können für einen geringen Betrag das Internat besuchen, werden im Dorf Pitantorilla in Grundschulfächern unterrichtet und bekommen Frühstück, Mittag- und Abendessen.

Nicht zuletzt haben die Schüler die Möglichkeit, in den verschiedenen Werkstätten im Haus zu arbeiten. Die vier Werkstätten – Metallbearbeitung, Schreinerei, Landwirtschaft und Näherei – ermöglichen es den Schülern, sich auf eine berufliche Zukunft außerhalb der Feldarbeit vorzubereiten. Neben den Werkstätten haben die Schüler die Möglichkeit, vielen anderen Interessen nachzugehen, zum Beispiel auf dem Sportplatz Fußball oder Basketball zu spielen oder den Lehrern bei der Pflege von Tieren und Pflanzen zu helfen.

Die Ernteerzeugnisse werden zum großen Teil für die eigenen Mahlzeiten verwendet oder in Sucre verkauft. Die Jugendlichen haben auch die Möglichkeit, während der Schulferien im Internat zu bleiben, wenn sie von weit her kommen. Durch diese Einrichtung bekommen die Schüler nicht nur eine solide Ausbildung, um einem Beruf nachzugehen und damit ihre Familie zu unterstützen. Der Schulabschluss wurde mittlerweile auch von den staatlichen Behörden anerkannt.

Der Schulabschluss ermöglicht den Jugendlichen eine weiterführenden Ausbildung oder sogar ein Studium an der Universität! Das dämmt nicht nur die Landflucht ein, sondern reduziert zugleich die Abhängigkeit der Bevölkerung von finanzieller Hilfe aus dem Ausland.


Darüber hinaus hat sich das Haus Pitantorilla vor ein paar Jahren für externe Besucher geöffnet und steht jetzt auch naturbegeisterten Touristen offen.

Nach über 20 Jahren kann man schon auf so manche Erfolge zurückblicken. So wurde einer der ehemaligen Schüler Bürgermeister in seinem Heimatdorf und versucht dort, ein ähnliches Projekt wie das Internat Pitantorilla aufzubauen.

 

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Padre Luis

Wir gedenken Padre Luís Redondo Diez OSST
Priester in Frauenfrieden von 1987 bis 1994
Gründer und Motor unseres Partnerprojektes Pitantorilla in Bolivien
 
 
Predigt von Bruno Pockrandt im Gedenkgottesdienst für + P. Luís Redondo Diez OSST am 16. Dezember 2022
 
Wir werden eingetaucht
und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt 
bis auf die Herzhaut.
Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.
Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Zweig vom Ölbaum bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sei,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.
 
Diese Verse, liebe Trauergemeinde, hätte Hilde Domin für unsere Situation, für unsere Zusammenkunft in diesem Gedenkgottesdienst heute Abend schreiben können, da wir von Pater Luís Redondo Díez Abschied nehmen und unserer Trauer Ausdruck geben wollen. Da ist einer von uns gegangen, der in vielfältiger Hinsicht ein Besonderer war, ein Mensch mit einem großen Herzen, einem tiefen Glauben, einer unüberwindlichen Hoffnung, unermüdlicher Arbeitsbereitschaft und ein Mann der großen Wege.
 
Als ich Luís kennenlernte, saß er bei einem Gespräch mit seinem leiblichen Bruder Eusebio, dem damaligen Leiter der Spanischen Gemeinde Frankfurt, mir gegen-über. Er sprach damals noch kein Deutsch, ich noch kein Spanisch. Und ich erinnere gut, wie er mir zulächelte. Dieses Lächeln war mehr als eine oberflächliche Gepflogenheit, so durfte ich in der Folgezeit erfahren, es war seine unverkennbare Eigentümlichkeit, die Signatur seiner Art zu leben und den Menschen zu begegnen. Auf Augenhöhe, nicht von oben herab, zugewandt in auffälliger Entsprechung zu den Worten des Philipperhymnus, die wir gehört haben: ohne Ehrgeiz und Überheblichkeit, indem er einer von uns war. Luis hatte verinnerlicht, dass Gottes Zuwendung in der Kenosis, der Bewegung von oben nach unten und an die Ränder geschieht, von Jesus exemplarisch vorgelebt. Ich weiß noch, wie er sich vorstellte bei den so-genannten kirchlichen oder weltlichen Autoritäten. Zumeist sagt er dann - frei von Titel- und Geltungssucht -: „Ja, ich bin Luís.“ So ließ er sich in Überschreitung religiöser, kultureller, nationaler und sozialer Grenzen auf Menschen ein, weckte Vertrauen und wurde zu einem außerordentlichen Menschenfinder, indem er den Rhythmus des jeweils Anderen aufnahm, Wege mitging und so zum Inbegriff des buen compañero wurde, dem Weggefährten, mit dem man auf dem Weg das Brot teilt. Die Jugendlichen, die aus Huaraz zu Gast waren, haben nicht geglaubt, dass er der Pfarrer sei und ein Unbeteiligter hätte bei Gemeindeveranstaltungen Luís, der überall mit anpackte und sich für nichts zu schade war, gut und gern für den Hausmeister halten können. Ich werde nicht vergessen, wie er sich, längst bevor das zu einer verbreiteten Haltung sich entwickelte, zu den Kleinsten und Schwächsten, den Kindern beugte, um ihnen auf deren Ebene zu begegnen. Auf diese Weise hat er sich so wohltuend von vielen Angehörigen des Klerikerstandes unterschieden, die noch immer die Kirche für ein Feudalsystem halten statt sie als Weggemeinschaft zu erkennen. 
 
Als Angehöriger des spanischen Trinitarierordens war er sich des Programms Jesu in der Nazaretproklamation, die wir im Evangelium gehört haben, sehr bewusst, dass nämlich die Armen, die Leidenden, die Fremden und die Gefangenen die privilegierten Adressaten der Guten Nachricht sind. So hat er sich auf die Wege zu ihnen gemacht in den Unwegbarkeiten Madagaskars, sich bemüht um wohlverstandene Integration in den Missionen von Frankfurt und Wiesbaden, dann als Pfarrer von St. Elisabeth und Frauenfrieden, so war er unterwegs im peruanischen Regenwald, im Hochland Boliviens, in den Kaltzonen Chiles, in der Gefängnis- und Flüchtlingspastoral im andalusischen Algeciras und zuletzt noch als bereits schwer Erkrankter bei seinen Krankenbesuchen in Madrid. In all dem verstand er sich eben nicht als Extrasahne, sondern gut biblisch als Sauerteig.
 
Wenn das II. Vat. Konzil uns ins Stammbuch geschrieben hat: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Be-drängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen Widerhall fände“, dann ist das Luís Perspektive gewesen. Und er hat damit Menschen angesteckt, er hat den Geist dieser Gemeinde bewegt, weil er die Herausforderungen durch die Armen in den Mittelpunkt seiner Pastoral gestellt und uns animiert hat, unsere persönliche wie gemeindliche Praxis mit den Augen der Armen und Leidenden zu betrachten, zu prüfen und zu verändern. Ohne ihn wären die jahrzehntelangen Projektpartnerschaften mit Gemeinden im peruanischen Huaraz und das ja auch weiterhin laufende im bolivianischen Pitantorilla nicht vorstellbar. 
 
Am 7. Mai dieses Jahres hatten Lene und ich ihn im Haus von Elisa und Ingo in Madrid getroffen. Wir haben einen wunderschönen Abend verbracht, gut gegessen und getrunken, alte Geschichten erinnert und miteinander Lieder gesungen wie in der Frankfurter Zeit. Niemand von uns dachte daran, dass dieser Abend das letzte persönliche Treffen mit ihm sein würde.
 
Als ich vor ein paar Wochen von seiner Nichte Maribel die Nachricht erhielt, er sei in kritischem Zustand in die Klinik eingewiesen worden und ich sie anrief, hatte ich das Glück, dass  sie gerade bei ihm im Krankenhaus war und ihm das Telefon ans Ohr hielt: Mit bereits sehr geschwächter Stimme sagte er:“ No os preocupéis, estoy muy tranquilo“, macht Euch keine Sorgen, ich bin ganz ruhig.“ Ich bin zutiefst überzeugt, diese Ruhe gründete in seiner urchristlichen Doppelbindung: gehalten von Gott den Menschen hilfreich zu sein. Er wusste, dass es – auch wenn er dann noch seinen 80. Geburtstag auf der Intensivstation erlebte – bald zu Ende gehen würde. Und so starb er fast am Vorabend des 1. Advents, um in den großen Advent einzugehen, den Gott uns in Jesus zugesagt hat.
 
Er fehlt und wird bleibend fehlen. Uns bleibt nur, ihn in großer Dankbarkeit für sei-ne menschenfreundliche Gefährtenschaft dem Gott des Lebens anzuempfehlen und ihn in unseren Herzen zu bewahren. Que descanse en paz, agradecidos por su compañía le vamos a llevar por siempre en nuestros corazones! Amen.
 

Neuigkeiten aus der Partnergemeinde in Guatemala

 

Jahresbericht von Padre Pedro Jaramillo Rivas über die Situation in unserer Partnergemeinde „San Juan de la Cruz“ und ihrem Sozialwerk „Módulos de Esperanza“ basierend auf dem Schreiben von Padre Pedro vom 3. November 2021

Lieber Gerardo, liebe Mitglieder unserer Partnergemeinde in Christ-König/Praunheim/Frankfurt,

entschuldigt bitte die selten gewordenen Schreiben von mir, aber das „Hilfsprojekt gegen den Hunger“ erfordert unglaublich starken Einsatz meinerseits, dazu kommen die ganzen Verpflichtungen und Tätigkeiten meiner Gemeinde, z.B. 6 (!) sonntägliche Gottesdienste. Gott sei Dank normalisiert sich langsam die Lage, auch wenn noch längst nicht alles wieder so ist wie vorher. Du hattest mich nach Einzelheiten meiner Biographie gefragt:

Ich komme aus der Mancha, der Heimat des berühmten Don Quijote de la Mancha. Zum Priester wurde ich in Rom geweiht, wo ich auch mein Abschlussexamen in Theologie und dem Studium der heiligen Schrift abgelegt habe. Danach bin ich in meine Heimatdiözese nach Ciudad Real zurückgekehrt und habe dort angefangen Bibel-Unterricht am Priesterseminar zu geben. Dann aber bat ich den Bischof mir eine Priesterstelle in einer neugegründeten Pfarrgemeinde in einem Armenviertel zu übertragen. Im Anschluss war ich wieder für 5 Jahre in Rom als Beauftragter für Nothilfe-Operationen für CARITAS-International. Danach war ich 2 Jahre Sekretär von CARITAS-Spanien und hatte in dieser Zeit viel Kontakt zu CARITASDeutschland.

In allen meinen Jahren in Rom, verbrachte ich die Sommer oft als Priester (Urlaubsvertretung) in einigen deutschen Gemeinden, speziell in Nürnberg und in Düsseldorf. Ich kam 2005 nach Guatemala und der Kardinal setzte mich als Ersatz für den verstorbenen Padre Ramón Adán Stürtze in Ihrer Partnergemeinde San Juan de la Cruz ein. Meine Arbeit hier kennt ihr ja bestens. 2.) Aktuelle Aktivitäten des Sozialprogramms der Gemeinde von Módulos de Esperanza: Wir haben aktuell zwei Hauptprogramme, unsere „Sternchen“: A) Das Hort-Projekt für Kinder (Ernährung und Hausaufgabenbetreuung zur Verbesserung der schulischen Leistungen) das sofort im Januar 2022 wieder einsetzt, wenn das neue guatemaltekische Schuljahr beginnt und hoffentlich Präsenz-Unterricht wieder genehmigt wird. B) Das Berufsausbildungs-Programm für Jugendliche. Auch das wurde von der Pandemie stark betroffen, dennoch haben 14 Jugendliche die Ausbildung abgeschlossen, von denen 9 bereits eine Festanstellung haben. Zum Jahresende werden weitere 8 die Ausbildung abschließen. In 2022 ist vorgesehen, dass 22 Azubis das erste Lehrjahr beginnen und hoffentlich normalisiert sich dann wieder alles. Die „Duruelo-Stipendien“ wurden weiter vergeben, aber da kein Präsenz-Unterricht stattgefunden hat, waren die zugeteilten Summen niedriger. Wir hoffen, dass im neuen Schuljahr, das Mitte Januar beginnt, alles normal und mit Präsenz-Unterricht sein wird.

Wegen der Pandemie haben wir zwei weitere Sozialprogramme eingeführt.

A) Die monatliche Versorgung von 1400 der ärmsten Familien – speziell die in den Barranco-Abhängen – mit Not-Lebensmittelrationen – durchgeführt von einer außerordentlich engagierten Gruppe von Freiwilligen aus der Gemeinde. Mit diesen Familien hat sich eine sehr schöne Beziehung von Nähe und Freundschaft entwickelt. Zum Drei-Königsfest haben die Kinder dieser Familien von Freiwilligen eine persönliche Verteilung von Spielzeug organisiert. Mehr als 1000 (!) Kinder haben dabei mitgemacht.

B) Wir haben für alle Menschen unseres Stadtteils, die die Schule abgebrochen hatten, ein offizielles Programm des Erziehungsministeriums eingeführt. Es heißt PRONEA (Programa Nacional de Educación Alternativa – Nationales Programm der Alternativerziehung) mit 32 Freiwilligen – alles ausgebildete Pädagogen und Erzieher – die sich zum Motto gemacht haben: „Alles was ich weiß, das gebe ich dir“. In wenigen Tagen werden Mitarbeiter des Ministeriums 150 Diplome an diejenigen verteilen, die den ersten Zyklus abgeschlossen haben und 15 Diplome an diejenigen, die das Abitur (Sekundarschulabschluss) bestanden haben. Das war eine große und mühevolle Aufgabe. Und als sie ihre Zeugnisse in den Händen hielten – glaubten viele nicht, dass dies wahr geworden sein könnte. Aber wir sind sicher, dass es nächstes Jahr noch viel mehr Einschreibungen geben wird als die 500 in diesem Jahr.

Die Not vieler Leute hat zugenommen und das merkten wir auch am Ansteigen der Notwendigkeit persönliche Almosen zu geben. Mehr als uns lieb war, aber die Notsituationen waren einfach zu groß.

An die obdachlosen Menschen, die auf der Straße leben – viele von ihnen Alkoholiker – verteilen wir täglich ein Brötchen und einen Kaffee. Mit ihnen ist auch eine sehr schöne Beziehung entstanden. Sie haben viel Vertrauen in uns. Sie helfen uns sogar die Lasten abzuladen, wenn wir die Lebensmittel-Verteilung vorbereiten.

Das sind unsere Aktivitäten, Tag für Tag….. Unser herzlicher Dank geht an alle, die uns helfen, wir danken ihnen von ganzem Herzen und beten für sie. Eine herzliche Umarmung für euch alle!

Pedro

Fragen und Kommentare bitte an Gerhard Strecker, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Guatemala 1

Bildnachweis: © Padre Pedro Jaramillo Rivas

 

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Harte Zeiten, aber Anerkennung von allerhöchster Stelle
An Pfingsten 2021 schellte das Telefon bei Padre Pedro. Er meldete sich: „Padre Pedro Jaramillo, wer spricht dort?“
„Es spricht Papst Francisco“. Dann dankte er ihm für seine Arbeit, erkundigte sich nach dem Befinden des inzwischen 80 jährigen Padre Pedro und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft.
Der Grund dieses ungewöhnlichen Anrufs ist wahrscheinlich weniger die außergewöhnliche gute Arbeit in seiner Gemeinde San Juan de la Cruz und dem Sozialwerk „Módulos de Esperanza“, sondern mehr noch Padre Pedros Buchautorenschaft zur Enzyklika „Evangelii gaudium“ (Die Freude im Glauben) und seine Priester-Fortbildungstätigkeit zwischen Mexiko, Karibik und Kolumbien, um die neuen Direktiven aus Rom unter die Priesterschaft zu bringen.
Vermutlich hat sich Papst Franziskus aber vor dem Anruf sehr kundig gemacht und beide Aspekte im Auge gehabt.
Jedenfalls ist es doch eine wunderbare Anerkennung unserer Partnergemeinde, die wir seit 40 Jahren unterstützen.

 

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Am 27.06.2021 schrieb Padre Pedro zur allgemeinen Situation:
Gerardo: Teile Hugo Wisur bitte mit, dass die Überweisung gut angekommen ist.
Wir alle danken von ganzem Herzen für eure ungeheure Ausdauer. Wir beten für jeden von euch, ihr treuen Freunde und Freundinnen.
Die Situation in Guatemala bleibt sehr problematisch: Die Fälle an Covid-Erkrankungen steigen an, der Impfstoff kommt nicht…… Aber der Hunger in den Stadtteilen unserer Gemeinde steigt ständig, vor allem in den neuen Slums an den Rändern der Schluchten.
Unsere Gemeinde-Teams der Hungerhilfe arbeiten mit großer Hingabe und unglaublichem Engagement. Sie versorgen jetzt monatlich 1450 Familien – darunter viele alleinstehende alte Frauen und alleinerziehende Mütter – mit dem Allernotwendigsten. Sie bringen die Lebensmittel zu den Häusern der Bedürftigen. Die Dankbarkeit der Leute ist grenzenlos.

 

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Am 2. März 2021 schrieb Padre Pedro zum Stand der Ausbildungsaktivitäten:
Den 24 jugendlichen AZUBIS geht es gut. Sie hatten keine Probleme Nur während 10 Tagen konnten sie nicht ins Berufs-Ausbildungszentrum der Salesianer gehen, weil der Wächter des Parkplatzes, den die Jugendlichen nicht einmal kennen, positiv getestet worden war. Ich glaube, sie machen das eher wegen der Lehrer. Gestern, am Montag ging der Ausbildungsbetrieb dann normal weiter. Wir haben jetzt eine Freiwillige, die eine große Expertin in den neuen Technologien ist. Sie bietet eine ganze Reihe von virtuellen Kursen an, die mit Zertifikaten und Diplomen abgeschlossen werden. Einige davon werden sogar von der Universität Complutense in Madrid anerkannt.
Im Moment machen sie einen Kurs, der von der Real Academia de la Lengua (Königliche Akademie der Sprache) anerkannt ist, um die spanische Sprache und das Leseverständnis zu verbessern.
Diesen machen alle, auch die gerade in Berufspraktikas stehen. Aber besonders diejenigen, die IGER (Guatemaltekisches Institut für Fernstudium via Radio) abgeschlossen haben und die jetzt Zeit haben.

St. Bernhard‘s Kindergarten, Sabuko/Sanja Juu, Tansania

Die Gemeinschaft Apostolic Life Community of Priests (ALCP/OSS), eine von Pfr. Bernhard Bendel aus Königstein 1974 gegründete Ordensgemeinschaft, ist Träger des St. Bernhard Kindergartens in Sabuko und der St. Paul’s Pre- and Primary School in Engare Nairobi (beides Ortsteile von Sanya Juu im Norden von Tansania, ca. eine Autostunde südlich von Moshi bzw. vom Flughafen Kilimanjaro entfernt.

Seit 2018 unterstützen engagierte Gemeindemitglieder aus Sankt Antonius auf vielfältige Weise den St. Bernhard‘s Kindergarten als Projekt im Rahmen des Eine-Welt-Ausschusses der Pfarrei Sankt Marien. Unter anderem fließt der Erlös aus dem Sonntagstreff, einzelner Aktionen oder Türkollekten in das Projekt, hauptsächlich um das Frühstück und ein nahrhaftes Mittagessen der Kinder zu finanzieren. Sie kommen aus einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern als Tages- oder Internatskinder. Ihre Familien, die in ärmsten Verhältnissen leben, können oft kaum die Mittel, um den Beitrag von 30 Euro/Monat aufzubringen. Die Kosten hierfür werden teilweise über private Patenschaften finanziert.
Kindergarten bedeutet in Tansania nicht nur das Erlernen motorischer Grundfertigkeiten, sondern vor allem die Vorbereitung auf den Schulbesuch wie das Erlernen des Alphabets in Englisch, rechnen im Zahlenraum bis 20, zählen bis 100 und erste Lesefähigkeiten. Ohne dieses Wissen werden sie nicht in die Grundschule aufgenommen, trotz Schulpflicht.

Das Ehepaar Alexander und Elisabeth Binz halten den Kontakt nach Tansania und besuchen den Kindergarten seit 2016 regelmäßig. Im direkten Austausch vor Ort ist es möglich, die Ausführung der angestoßenen Maßnahmen mit den Partnern und die direkte Verwendung der Mittel zu evaluieren und weiteren Bedarf zu identifizieren.

Gemeinsam mit dem Leiter der Afrika Provinz, P. Calistus Kirongosi Tarimo sowie P. Damian Wanyigha Ndilo, unter anderem verantwortlich für die Finanzen des Kindergartens gibt es viel Engagement und eine transparente Buchhaltung über die Ausgaben.

 

St. Paul‘s Pre- and Primary School, Engare Nairobi

Mit der Anschaffung eines Schulbusses kann nun auch die weitere Schulbildung in der neuen nahegelegenen St. Paul’s Pre- and Primary School in Engare Nairobi gewährleistet werden.

Light from the Mountain (Licht vom Berg) – so das Motto der Schule

Diese Schule besuchen derzeit insgesamt 173 Kinder, davon 94 Mädchen und 79 Jungen, über-wiegend Massai. Sie wurde auf Wunsch der Eltern vor zwei Jahren gegründet und stellt im Anschluss an den Kindergarten die weitere Schulbildung bis zur 10. Klasse sicher.

Besonders die Bildung der Mädchen liegen P. Damian und dem Orden am Herzen, da sie die nächste Generation entscheidend mitprägen werden und damit für gesellschaftliche Veränderungen sorgen können. –
Die Möglichkeiten der besonderen Förderung und Schulbildung von Mädchen über einen „Girl‘s Fund“ ist in Vorbereitung.

 

Besuch P. Damian Ndilo in Sankt Antonius, August 2023
Dieser Besuch war gekennzeichnet unter anderem durch mehrere Gottesdienste gemeinsam mit Pfr. Daniel, den Besuch des Kindergartens St. Antonius Kirschbaumweg, der gerne nähere Kontakte nach Tansania knüpfen möchte und die Möglichkeit direkter Informationen unter anderem anhand aktueller Fotos.

P. Damian stand der Gemeinde ausführlich für Informationen zu den Projekten zur Verfügung, die er in Tansania als Finanzverwalter des Ordens verantwortet. Auch die neue St. Paul’s Pre- und Primary School in Engare Nairobi, war ein Punkt des Interesses.

 

Für mehr Information wenden Sie sich gerne an Frau Binz per E-Mail über das Zentrale Pfarrbüro oder beim Sonntagstreff in Sankt Antonius.

 

Stand: November 2023

 

Sabuko 2 Elisabeth Binz

 

 

Weihnachtsgru Lubaga Hospital 2021 Seite 1 von 2

Weihnachtsgru Lubaga Hospital 2021 Seite 2 von 2

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Mit unseren Aktivitäten und Spendensammlungen unterstützen wir den von uns gegründeten Fonds für Arme Patienten in einem katholischen Krankenhaus in Kampala/Uganda, der armen Patienten, die ihre Krankenhausrechnungen nicht bezahlen können, trotzdem eine professionelle medizinische Versorgung ermöglicht. Nach wie vor ist es in Uganda, ähnlich wie in den meisten anderen afrikanischen Ländern, abhängig von dem Wohlstand einer Familie bzw. deren Verwandtschaft, ob ein Patient angemessen medizinisch versorgt werden kann; eine allgemeine Krankenversicherung existiert nicht, viele Menschen leben von Subsistenzwirtschaft oder gar in prekären Lebensumständen von der Hand in den Mund. Werden diese Menschen krank, so führt dies durch die Krankheitskosten oft dazu, dass die Familien bzw. deren Angehörige in Existenznot geraten.

Seit Gründung des PPF im Jahr 1997 haben ca. 1000 Menschen ihre Heilung und zum Teil damit ihr Leben diesem Fonds zu verdanken. Insgesamt konnten seit der Gründung fast 80.000 € diesen Patienten zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile fand eine andere Hilfsorganisation diese Idee so gut, dass der Fonds seit 2012 nun auch von anderer Seite eine finanzielle Unterstützung erfährt. Im April 2017 konnten wir mit dem ärztlichen Leiter des Lubaga Hospitals unser 20-jähriges Bestehen feiern.

 

Dr. Bellinger in 2010 an alter Wirkungsstätte mit seinem internistischen Nachfolger,
der Stationsschwester und der Pflegedienstleiterin

 

 

Sozialarbeiterin Sr. Margret Nakitto mit einer mittellosen alleinerziehenden jungen Mutter
und ihrem kranken Neugeborenen, das vom PPF profitierte

 

 

Rubaga-Hospital – Ambulanz-Sprechstunde

Der MEF-Kreis der beiden Ortsgemeinden St. Elisabeth und Frauenfrieden setzt sich mit Projekten auseinander, um unserer weltweiten Verantwortung als Christen gerecht zu werden. Zu den Hauptaufgaben gehört die Unterstützung und Durchführung verschiedenster Projekte und Aktionen, die dem (Welt-)Frieden und der Gerechtigkeit dienen. Konkret unterstützen wir – neben vielen kleinen durchgeführten Aktionen – ein Großprojekt in Südamerika. Dabei spielt zum einen die moralische, zum andern aber auch die finanzielle Unterstützung eine Rolle. Des Weiteren ist natürlich ein intensiver Ausstauch sowohl mit dem Projektpartner als auch mit den Gemeinden und Unterstützern wichtig.

Momentan unterstützen wir das Projekt Pitantorilla in Bolivien. Dieses Projekt besteht schon seit über 15 Jahren und wurde von Pater Luis, welcher seinerzeit auch als Pfarrer in Frauenfrieden aktiv war, aufgebaut und seitdem sehr erfolgreich vorangebracht. Bei allem Engagement sind wir natürlich auf IHRE Hilfe angewiesen! Wenn wir also Ihr Interesse geweckt haben, schauen Sie sich das Projekt genauer an. Wir würden uns freuen!

In Veranstaltungen und Gottesdiensten berichten wir den Gemeindemitgliedern und Interessierten von der Arbeit und den Fortschritten des Projekts.

 

Möchten Sie uns bei unserem Projekt mit einer Geldspende unterstützen? Dann überweisen Sie Ihren Betrag bitte an

Pfarrei Sankt-Marien                                   

Frankfurter Volksbank
IBAN DE93 5019 0000 6300 9032 13
Verwendungszweck: Spende MEF / Pitantorilla

Nach den gesetzlichen Regelungen erhalten Sie ab einem Betrag von 300 Euro eine Spendenquittung. Geben Sie dafür bitte Ihre Daten an.

 

Außerdem bemühen wir uns um „fairen Handel“ und verkaufen zu gegebenen Anlässen fair gehandelten Kaffee, Tee, Honig und andere Waren aus Ländern, die in der Weltwirtschaft benachteiligt sind.

Unser Team besteht zur Zeit aus acht Personen unterschiedlichen Alters. Wir treffen uns einmal im Monat, um über das Projekt zu berichten, uns auszutauschen und unsere Aktionen zu planen.

Neugierig geworden? Wenn Sie Interesse haben, sich in unserem Kreis zu engagieren – kommen Sie gerne vorbei. Wann und wo das nächste Treffen stattfindet, erfahren Sie bei „Sankt Marien“ unter „Veranstaltungen" oder rufen Sie einfach im Pfarrbüro an. Wir freuen uns, Sie begrüßen zu können.

 

MEF News / März 2023

Liebe Gemeindemitglieder

wie bekannt ist, starb am 26.11.2022 unser ehemaliger Pfarrer Padre Luis Redondo. Er hat unser Sozialprojekt Pitantorilla in Bolivien ins Leben gerufen hat und welches unser MEF dank Eurer Hilfe von Beginn an unterstützt.

Alle Sozialprojekte auf der Welt – nicht nur in Bolivien – wackelten in Zeiten der Pandemie. Nach Regierungsanordnung musste auch Pitantorilla ihre Türen schließen und ihre Aktivitäten lahm legen. Anstatt den normalen Betrieb weiter zu führen, verteilten die Trinitarier an die armen Landfamilien mit all ihren Kräften Lebensmittel und Medikamente. Nochmals herzlichen Dank für Eure großzügigen Spenden. Dann erkrankte auch Padre Luis an Corona; deshalb kehrte er Mitte 2021 in seine spanische Heimat zurück. Corona hat leider seiner schon beschädigten Lunge den Rest gegeben. Den Verlust eines solchen Vorbilds, wie in jeder Richtung Padre Luis es war, bedauern wir alle sehr. Aber seine Inspiration und seine Ausdauer Hindernisse zu überwinden überlebte ihn. Die Nachfolger kämpfen weiter! Und wir unterstützen sie weiter nach Kräften!

Der ursprüngliche Gründungsgedanke wurde 2022 neuen Realitäten angepasst. Das neue Sozialmodell umfasst die ganzen Familien der Bauern. Es geht nicht mehr nur darum, den Jugendlichen eine gute Ausbildung anzubieten, sondern mit dem ganzen Umfeld der jungen Menschen zu agieren. Wir sind fest überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit der lokalen Behörde, der örtlichen Schule, mit den Eltern und Geschwistern der einzige Weg ist, damit die jungen Menschen nicht in die Städte emigrieren.

Das Schuljahr hat angefangen. 25 Schüler und Schülerinnen werden schon im Internat betreut und eine Anmeldung ist noch möglich. Die Voraussetzungen sind jetzt so, dass am 6. März die Schreinerei in Pitantorilla nach längerer Zeit wieder ihre Türen öffnen konnte. Wir finden das richtig gut!
Corona hat vielen Menschen das Leben genommen, andere verloren ihr Auskommen als Straßenhändler. Der Klimawandel verursacht häufiger als früher größere Schäden. Die politische Lage in Bolivien ist sehr angespannt.

Mehr als je zuvor ist das Projekt Pitantorilla auf uns angewiesen und wir vom MEF hoffen weiter auf Eure Unterstützung. Vielen Dank !
Eure MEF-Gruppe Bockenheim